Multikulturelle Paare und Familien | Sprachen lernen für die Liebe

Liebe über Ländergrenzen: Sprachen lernen für die Familie

Ein Fotograf aus Frankreich trifft eine holländische Anwältin, keiner spricht die Sprache des anderen, dennoch verlieben sie sich ineinander. Angesichts der zunehmenden Globalisierung gibt es mehrsprachige Beziehungen und Familien immer häufiger. Allein in Deutschland sind knapp sieben Prozent der Paare binational. Spätestens, wenn die Beziehung ernst wird und die Verwandten ins Spiel kommen, wollen die meisten Paare die jeweilige Sprache des anderen lernen, um sprachliche Fettnäpfchen und kulturelle Stolperfallen zu vermeiden. Auch die Schwiegereltern und Geschwister möchten nicht selten die Sprache des neuen Partners lernen, um sich zu unterhalten und sie oder ihn besser verstehen zu können.

Warum es sich lohnt, die Sprache des Partners zu lernen

Spricht keiner der beiden Partner die Sprache des anderen, erfolgt die Kommunikation in der Regel in einer dritten Sprache, die beide beherrschen. Dies ist in den meisten Fällen sicherlich Englisch. Zwar lässt sich der Alltag auf diese Weise wunderbar regeln. Wenn aber Sorgen und Probleme auftauchen oder unterschiedliche Ansichten diskutiert werden müssen, kommt es schnell zu Verständnisschwierigkeiten. Konnotationen und Nuancen des Gesagten verschwinden. Hinzu kommt, dass in anderen Ländern und Kulturkreisen mitunter andere Kommunikationsregeln und Wertesysteme gelten. Es gibt also durchaus gute Gründe, die Sprache des Partners zu lernen:

  • Wer die Sprache des anderen versteht, lernt seinen Partner viel besser kennen – und kommt ihm so noch näher.

  • Du verstehst auch umgangssprachliche Wendungen, die sich selten wortwörtlich übersetzen lassen.

  • Die Familie des Partners und vor allem die Schwiegereltern können schon bei gleichsprachigen Paaren ein schwieriges Thema sein. Kommen noch sprachliche Barrieren hinzu, ist die Kommunikation mit der Familie nahezu unmöglich. Wer hingegen die Sprache des Partners spricht, kann bei Verwandtschaftsbesuchen den Gesprächen folgen und so die Familie und die Kultur besser kennenlernen.

  • Wenn man die Sprache und die Kultur des anderen kennt, kann man auch das in der eigenen Muttersprache Gesagte besser einordnen. Denn du wirst feststellen, dass dein Partner aus seiner Sprache übersetzt und sich dabei an den in seinem Kulturkreis geltenden Werten und Regeln orientiert.

  • Werden die Kinder zweisprachig erzogen, ist es ebenfalls von Vorteil, wenn beide Elternteile beide Sprachen beherrschen. Findet das Kind einmal nicht die richtigen Worte in der Sprache des Partners, kann man aushelfen. Denn du weißt ja, was dein Kind sagen will, weil du die andere Sprache ebenfalls verstehst.

Come stai, honey? Wie man die Sprache des Partners am besten lernt

Der naheliegendste Weg ist für viele sicherlich, die Sprache beim eigenen Partner zu lernen, schließlich ist er jederzeit anwesend. Dies ist jedoch nicht unbedingt die beste Lösung. Der Grund: Der Partner ist kein ausgebildeter Sprachlehrer – und nicht immer verwenden Muttersprachler ihre Sprache korrekt. Darüber hinaus wird dein Partner dich nicht ständig korrigieren, solange er dich versteht. Und in Gesprächen ist er ohnehin auf die inhaltliche Ebene fokussiert.

Willst du die Sprache deines Liebsten von der Pike auf und korrekt lernen, ist ein Sprachkurs in einer Volkshochschule oder einer Fernuni meist die bessere Wahl. Das Erlernte kann dann zu Hause mit dem Partner geübt werden. Allerdings bist du bei diesen Kursen an feste Termine und hinsichtlich des Lerntempos an den Kursplan gebunden. Wer das Sprachenlernen flexibler in seinen Alltag integrieren und in seinem eigenen Tempo lernen möchte, ist mit einer Sprachlern-App besser beraten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anwendungen zur Auswahl. Laut Deutschland TEST von Focus Money (Ausgabe 05/2018) ist Babbel derzeit die beste Sprachlern-App. Die Sprachkurse und Lektionen werden von Sprachlehrern und -wissenschaftlern konzipiert und kontinuierlich ausgebaut sowie aktualisiert. Ein weiterer Vorzug ist der starke Praxisbezug. Du lernst in jeder Lektion Dinge, die du sofort im Alltag mit deinem Partner anwenden kannst – kann es eine bessere Motivation geben?